Antinoos
Geliebter und Gott
 
 

 

Antinoos - der junge Grieche aus Bithynien - sein Leben ist kaum noch rekonstruierbar und stützt sich in vielerlei Hinsicht auf Vermutungen und Legenden. Fakten gibt es leider nur noch sehr wenige, vieles was Aufschluss geben könnte ist verschwunden oder zerstört.

Das Grab des Antinoos wurde bis heute nicht gefunden, die relevanten Schriftzeichen vom Obelisken zerstört (ob per Hand oder durch Witterung und Zeit ist nicht mehr nachvollziehbar), die angeblich von Hadrian selbst geschriebenen Memoiren sind spurlos verschwunden, über Antinoos' Tod ranken sich Legenden und Gerüchte aber es sind keinerlei Aufzeichnungen darüber zu finden, ...

Dieses sind nur einige Beispiel die zeigen, dass durch Zufall oder mit Absicht, vieles was auf die Lebens- und Todesumstände von Antinoos hinweisen könnte, nicht mehr existiert und wir uns daher mit dem zufrieden geben müssen, was wir aus Büchern, Gedichten etc. aus jener Zeit finden können, um es so gut wie möglich zu interpretieren.



Antinoos (lateinisch Antinous) wurde am 27. November zwischen 110 n. Chr. und 112 n. Chr. in Claudiopolis, Bithynien (Kleinasien) geboren.

Kaiser Hadrian wurde auf einer seiner unzähligen Reisen durch Kleinasien (zwischen 121 n. Chr. und 127 n. Chr.), auf ihn aufmerksam und nahm den jungen Bithynier mit sich. Antinous wurde zum Freund und ständigen Begleiter Hadrians. Wie immer, war Antinoos auch bei der Reise durch Ägypten dabei, bei der er im Oktober (vermutlich um den 30. herum) 130 n. Chr. in der Nähe von Besa unter ungeklärten Umständen im Nil ertrank.

Hadrian stürzte in tiefe Trauer und ließ Antinoos zum Gott erheben und verehren. In der Nähe der Unglücksstelle, ließ der Kaiser eine Stadt namens Antinoopolis (Antinoe) errichten, von der man noch heute Reste der Grundmauern sehen kann (heutiges El-Shaik-Ibada). Ihm zu Ehren wurden die Festspiele Antinoea gegeben und der Antinoos Kult ins Leben gerufen, selbst ein Stern wurde nach Antinoos benannt. Um seine Trauer zu bewältigen umgab sich Hadrian mit unzähligen Bildnissen des jungen Bithyniers und so können wir noch heute eine unglaubliche Vielzahl von Statuen, Statuetten, Büsten, Reliefs, Münzen, Gemmen, etc. von Antinoos auf der ganzen Welt finden und bewundern.

Am Grab des Antinoos ließ Hadrian einen großen ägyptischen Obelisken errichten, auf dem zu mindestens ein Teil zu Antinoos' Lebensgeschichte mit Hyroglyphen eingemeißelt war. Leider ist bis heute der ursprüngliche Aufstellungsort und demzufolge auch Antinoos' Grab unbekannt. Allerdings ist der Antinoos Obelisk bis heute erhalten geblieben und wurde nach mehreren Restaurationen im Jahre 1822 auf dem Monte Pincio in Rom aufgestellt, wo er noch heute steht.

 


Antinoopolis

 

 

 
 
 

 

 

 

 

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